Immer dann wenn die Dinge überraschend über einen hereinbrechen, dann geraten wir in Panik. Dies ist menschlich und vollkommen normal. Aktuell geht diesen vielen Arbeitnehmern so, die in dieser Woche das erste Mal in ihrem Leben mit dem Thema Kurzarbeitergeld konfrontiert sind.
Für viele ist die Summe die sie demnächst zum Leben haben mehr als ein großer Schreck und zur aktuellen gesundheitlichen Sorge kommt die Existenzangst. Covid-19 ist eine existenzielle Bedrohung für unsere Gesundheit, aber auch für unser finanzielles Wohlergehen.
In der letzten Woche habe ich mit vielen Menschen gesprochen, selbstverständlich mit Abstand oder am Telefon, die sich Gedanken darum machen wie eine finanzielle Massenpanik verhindert werden kann. Im Laufe aller dieser Gespräche kristallisierte sich ein Gedanke immer mehr heraus. Die 60% Lösung!
60% Lösung?
Die vielen Hilfsprogramme die nun geschnürt und erst noch verpackt werden müssen, sind eine gute Unterstützung für alle Haushalte und Betriebe die noch über ausreichend liquide Mittel verfügen, aber viele Privatpersonen und Unternehmer sind auf einen ständigen Zufluss von Geld angewiesen, da Steuern und Abgaben, Miete, Energiekosten und Lebenshaltung es vielen Bundesbürgern nicht mehr möglich macht echte Rücklagen zu bilden.
Wer morgen nur noch 60% seine Nettolohns bekommt, weil der Arbeitgeber auf Grund von Covid-19 auf Kurzarbeit umgestellt hat, der sollte ganz unbürokratisch eine Bestätigung dafür bekommen und damit seine Kosten auf eben dieses Niveau senken können. Miete, Energie, Telefon, Bankdarlehn, alle laufenden Kosten sollten für die betroffene Gruppe entsprechend angepasst werden. Auch Vermieter die somit davon betroffen sind, sollten dies bei ihrer Bank geltend machen dürfen und anteilig könnten Finanzierungen somit angepasst werden.
Aus meiner Sicht könnten damit viele Existenzängste beruhigt werden. Man müsste nicht überlegen wem zahle ich nun was, sondern alle Zahlungen könnten auf dem angepassten Niveau weiterlaufen und es würde wohl nicht zu einer Vielzahl von bedrohten Existenzen kommen, sondern zu einem solidarischen Weitermachen, bei dem jeder das Gefühl hat seinen Verpflichtungen nachkommen zu können.
Diese Stundungen könnten dann später zum Teil von den Betroffenen selbst wieder zurückgeführt werden, oder eben aus den Hilfsfonds beglichen werden.
Vielleicht ist dieser Gedanke nicht richtig, aber erst einmal finde ich es eine einfache und menschliche Lösung in dieser Zeit Existenzängste beiseite zu schaffen. Es würden damit den vielen Worten aus der Politik schnell die entsprechenden Taten folgen.
Bauchgefühl
Dieser Artikel hat einen Vorläufer, eine deutlich emotionalere Version dessen was ihr bis hierhin gelesen habt. Hier geht es zum Bauchgefühlartikel.
Bild: Adobe Stock
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