Es ist heiß und wer in Frankfurt ein Kind ist, oder einer sozial zu unterstützenden Randgruppe angehört oder Student oder Renter, der freut sich auf einen kostenfreien oder gar kostenlosen Eintritt in die Freibäder der Mainmetropole.
Dumm läuft es, wenn Du den ganzen Tag arbeiten gehst, deine Steuern zahlst und auch deine Strafzettel ordentlich an die Stadtkasse abführst. Alle Menschen sind gleich, aber wehe du hast einen Arbeitsplatz und gehörst der Mittelschicht an, whatever this means, weil entweder ist man in Deutschland Transferempfänger, oder in den Augen den linken Politik Superreicher und muss blechen.
Der normale Frankfurter, mit Job, Wohnung, RMV-Jahresticket, Bauplatz irgendwo und Familie gehört zu dieser ominösen Mittelschicht und steht im Freibad an der Schlange und möchte, ausnahmsweise mal ohne Frau und Kind (was ihm, hätte er sie dabei, einen ermäßigten Eintritt als Familie von 13,00 € einbringen würde, wenn er Kinder über 14 Jahre hätte) vor der Arbeit ins Freibad und ein paar Runden drehen.
5 € bitte
Die freundliche Kassendame, natürlich von einer Leiharbeitsfirma, nimmt dem Mittelschichtsbesucher 5 € für seinen Besuch im kühlen Nass ab. Nach 30 Minuten schwimmen muss er dann aber los, denn der Arbeitgeber möchte seinen Arbeitnehmer natürlich pünktlich an der Werkbank, bzw. in Frankfurt am Bankschalter sehen.
3,50 € bitte
Nach getaner Arbeit möchte Mr. oder Mrs. Mittelschicht noch eine Runde drehen. Fröhlich mit dem Ticket vom Morgen in der Hand geht es zum Kassenhäuschen an der nun ein fröhlicher und gut gelaunter Zeitarbeiter sitzt und nimmt für den erneuten Besuch des Freibads weitere 3,50 € im Abendtarif (ja nicht vor 18 Uhr kommen, denn dann kostet es nochmal 5 €).
Da könnte ja jeder kommen
..und mit dem Ticket vom Vormittag ins Schwimmbad wollen. Jeder kann kommen, aber eben nicht der Normalzahler, denn der darf noch nicht einmal 10 Minuten auf den Parkplatz, weil es in Mainhatten nicht möglich ist eine personalisierte Tageskarte anzubieten, wo kämen wir denn da hin, wenn Mensche die den ganzen Tag arbeiten nicht für ihre Freunden zahlen müssten. Als Transferleistungsempfänger sieht es da anders aus, es liegt sich dann ganz schön in der Sonne zum ermäßigten Eintritt oder, wenn besondere Voraussetzungen vorliegen, kostenfrei in dem vom Mittelschichtler mitfinanzierten Freibad.
Die Mittelschicht wird abgezockt
Frankfurt ist eine tolle Stadt und es richtig, wenn wir benachteiligte Mitbürger unterstützen, aber es ist nicht richtig, wenn die Mittelschicht dafür zahlen muss und selbst benachteiligt wird.
Warum frage ich mich ist es nicht möglich ein Tagesticket anzubieten? Wo ist der Hinderungsgrund?
Einige werden jetzt sagen, dass der zweimal schwimmende Familienvater die Ausnahme ist. Glaube ich nicht, denn was ist mit der Mutter die am Vormittag mal ein paar Runden ohne die Kinder dreht und am Nachmittag mit den selben nochmal zum planschen geht? Die zahlt, exakt, wenn sie keiner Randgruppe mit Ermäßigungsstatus angehört nochmal 5 € Eintritt. Familienförderung für die Mittelschicht, wo kommen wir denn dahin.
Mich macht es einfach wütend, wenn ich sehe wie wir, ich zähle mich mal zu denjenigen die dieser Mittelschicht angehören, abgezockt werden und es in der Politik auch niemanden mehr gibt der sich Gedanken darüber macht wie sehr die kleinen Kosten uns auch belasten. Vielleicht denkt bei der Stadt oder den Bäderbetrieben einmal jemand darüber nach.
Führt halt ein Tagesticket ein! So schwer kann es nicht sein.
No Comments