Rauchen ist wirklich uncool, es macht Dreck, es riecht blöd und kostet auch noch echt viel Asche. Ich kenne eigentlich keinen Raucher der gerne raucht, die meisten finden es selbst nicht gut, sagen ihren Kindern sie sollen es nie machen und zünden sich dann in der Raucherecke vor der Kantine noch schnell eine Fluppe an.
Wer sich an Lucie erinnern kann, der weiß das diese Zimmernachbarin eine dieser einsamen Balkonraucherinnen gewesen ist, eine die morgens vor oder mit dem ersten Kaffee eine Zigarette geraucht hat. Gedanklich versunken in irgendwas. Was wir morgens, mittags oder abends so denken, wenn wir alleine irgendwo rumstehen.
Manchmal beneide ich Lucie um diese Kippe, nicht wegen des Geschmacks, aber wegen des Moments. Als nichtrauchender Teetrinker fehlen mir zwei Dinge, morgens ohne einen Kaffee nicht arbeiten zu können und diese Gedankenkippe. Zum Schrecken meiner Umwelt kann ich aufstehen und losreden, ohne Kippe, ohne Kaffee, also in meiner Welt ohne Tee und ohne, ja was, eben nichts in der Hand.
Da steht man da so da am frühen Tag und steht so rum und guckt in die Zimmer der Nachbarhäuser. Mit einer Kippe in der Hand würde man nicht wie ein blöder Spanner aussehen, sondern wie einer dieser Menschen die erst einmal eine rauchen müssen und dabei gedankenverloren in die Welt hineinstarren.
Kein wirklicher Grund um sich morgens erst einmal eine Zigarette anzuzünden, aber dennoch finde ich es manchmal fast beneidenswert wie sie so dastehen die Raucher und vor sich hin qualmen, alleine mit sich und ihrer Kippe. Ohne Zigarette sieht dieses Bild einfach komisch aus.
Rauchen ist uncool, bis eben manchmal auf diese bestimmten Momente in denen es irgendwie fast meditativ wirkt, es aber natürlich nicht ist.
Bild: Richard Tuschmann | Pink Bedroom Odalisque
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