Der deutsche Papst sagte einmal er sei nur ein demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn. Damit hat sich Papst Benedikt schon einmal ein klein wenig von einem spargelstechenden Polen auf deutschen Feldern abgegrenzt, denn die Weinbauern sind ja sozusagen die Könige der Feldarbeit. Zumindest was die legalen Verdienstmöglichkeiten aus ihrem Anbau angeht.
Weinbauern, oder besser Winzer, stellen ein besonderes Produkt her. Eines das sich vorzüglich dazu eignet sich in Foren, Facebookgruppen, Blogs und Twitterclans zusammenzufinden und fachzusimpeln. Die Themenvielfalt ist nahezu unendlich, Weinberge können fotografiert werden, Etiketten besprochen und sogar über das Endprodukt wird häufig auf allerhöchstem Niveau diskutiert. Wein ist für Gourmetzeitschriften einer der Umsatzbringer im Anzeigengeschäft, neben den Anzeigen für das richtige Wasser zum Wein oder das schmackhafteste Schwein zum Wein. Wein ist einfach eine wunderbare Schweinerei, man kann sich im Weinsinnen so wunderbar suhlen wie die Säue im Mist.
Nackte Haut und deutscher Wein:
Nur bei einer kleinen Schweinerei ist der „deutsche“ Weinmichel nahezu katholischer als es der einfache Arbeiter im Weinberg des Herrn ist: Wenn es um nackte Haut geht, dann ist die Weinbranche eher verschlafen und prüde.
Es mag Marketinggags wie den Pornfelder geben, oder auch einige Etiketten die sehr direkt die niedrigen Instinkte des Weintrinkers ansprechen. Der Weindeuter hat dazu bereits einmal einen längeren Bericht verfasst.
Wein und Erotik, diese zwei Komponenten passen eigentlich hervorragend zusammen, vor allem die höchste Krönung der Winzerschöpfung, der Sekt, bzw. Champagner, sind schon immer ein begehrter Begleiter der Erotik gewesen.
Während sich in Deutschland junge Bäuerinnen und fesche Landbuben schon seit geraumer Zeit nackig machen und sogar junge Schülerinnen bereits ihren Abiball mit einem Nacktkalender finanzieren wollten, ist die deutsche Weinbranche bisher den Verlockungen des erotischen Kalendergeschäfts noch nicht erlegen. Die jungen Winzerinnen in unserem Nachbarland Österreich sind da sozusagen progressiver, der Jungwinzerinnenkalender wird dort sogar unter großer Anteilnahme der Austria-Prominenz vorgestellt und ist ein Höhepunkt in der Winzer-PR-Szene (wurde mir gesagt).
Oben ohne – Weinkönigin sorgt für Aufregung
Während sich also in Österreich die jungen Winzerinnen im Bikini im Weinberg, Weinkeller und/oder Restaurant ablichten lassen um ihre Weinregion zu promoten, setzen die deutschen Weinanbaugebiete auf ihre Königinnen und Prinzessinnen im eher strengen Jungakademikerinnenlook. Warum nicht auch mal einen Kalender mit unseren Weinhoheiten im look & feel eines Playboyshootings? Zweimal haben deutsche Weinmajestäten bereits einen mutigen Anlauf unternommen und sich quasi nackt gezeigt, aber im Netz kam dies nicht immer so gut an. Erst in diesem Jahr haben Ramona Diegel, Nadine Poss und Sabine Wagner anlässlich der WM einen Teil der Hüllen fallen lassen und im Jahr 2011 feierte Dirk Würtz ein ähnliches Bild schon fast als revolutionäre Meisterleistung des DWI.
Sex sells – Der Blauarsch zum Beispiel
Klar, sex sells, wissen wir alle. Es muss auch nicht unbedingt sein, dass sich die deutschen Weinmajestäten komplett für den Playboy entblößen, aber ein sexy Kalender könnte doch noch eine erfrischende Variante im Weinmarketing sein. Vielleicht können die Kollegen vom Weingut Milch noch ein paar Ideen dazu steuern, die haben für ihre Weine ja auch schon auf das Thema Erotik gesetzt und das in ganz „kunstvoller“ Form, wie ich meine. Der Chardonnay Blauarsch bekommt auf alle Fälle durch das sehr Po-volle Etikett einen zusätzlichen Kick.
Die Gretchenfrage – nackte deutsche Weinhoheiten
Würden sich deutsche Weinmajestäten ablichten lassen? Was meint ihr? Würdet ihr einen erotischen deutschen Weinkalender kaufen?
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[…] letzten Jahr hatte ich über Winzerinnen aus Österreich berichtet die sich analog zum Landbäuerinnenkalender nackt gemacht haben und so ihren Wein promoten, dazu […]