Einigen Weinläden in Frankfurt eilt ja bereits ein Ruf voraus, meist natürlich einer mit einem positiven Grundtenor.
Frankfurt/Wein ist eines dieser Weinfachgeschäfte, denn das Genussmagazin des Journal Frankfurt schrieb u.a.
Ein guter Grund, bei sonnigem Wetter, einen Ausflug ins Grillparadies 360Grad BBQ in Fechenheim, mit einem Besuch und einem Test, im Weinladen an der Wittelsbacher Allee zu verbinden.
Frau H. und ich fanden überraschenderweise an einem Samstagvormittag einen Parkplatz nur wenige Schritte von Frankfurt/Wein entfernt.
Der Weinladen begrüßt seine Gäste mit einer hellen und freundlichen Einrichtung. Im unteren Bereich befinden sich rechts vom Eingang die deutschen Weine, einige Treppenstufen trennen die Weinfreunde von der Auswahl der französischen Ausstellungsstücke. Im oberen Ladenbereich wird auch das deutsche und französische Prickelwasser „versteckt“.
.Ein kleiner Tisch in der Ladenmitte steht für Weinproben zur Verfügung.
Nach dem wir uns etwas umgesehen hatten wurden wir nach unseren Wünschen gefragt und erst einmal kurz mit dem Sortiment vertraut gemacht.
Dann ging es auch schon deutlicher ins Eingemachte, wir machten uns für deutsche Weine stark, denn eine gute Beratung in Sachen Frankreich hatten wir bei unserer ersten Testlocation, der Weinhandlung Lenau, erhalten.
Deutsche Rotweine sind für den weiblichen Part unseres Testteams eher ein No-Go, eine Einstellung die ich oft nicht gelten lassen will und mich daher auch durch die Rotweinbestände führen lies. Zuerst fielen mir einige Flaschen vom Weingut Simone Adams aus dem Rotweindorf Ingelheim auf, deren Weine Kalibergrößen im Namen tragen und somit klar und deutlich ihren Qualitätsanspruch als Ziffer auf dem Etikett zur Schau stellen.
Die Adams-Weine standen in Form des Kaliber 36 zum Kosten bereit, und ich konnte einen Wein nosen der eine Menge Terroir mitbrachte und in der Nase eher etwas schwergewichtiges hatte, als die Leichtigkeit die mancher deutscher Rotwein mitbringt. Die Ingelheimer Winzerin hatte mich mit ihrem großen Kaliber gleich für sich eingenommen, denn auf der Zunge hatte ich Noten von Schokolade und Waldbeeren und etwas fruchtiger Kirsche. Ein Wein den ich gerne mitgenommen hätte, aber ausgerechnet dieses „offene“ Kaliber fehlte in den Beständen bei Frankfurt/Wein.
Wir traten dann eine weitere sehr intensive und freundliche Beratungsreise durch die deutschen Weinanbaugebiete an und hatten uns am Ende für vier Weine aus dem Sortiment des Bornheimer Weinhändlers entschieden, auch wenn die Enttäuschung über das fehlende Kaliber noch an mir nagte.
Ein deutscher Pinot Noir (2010) aus der Pfalz vom Weingut Frank John sollte später die Reise in unser Testlabor antreten, begleitet wurde er von einem Raumland Sekt Rosé (was sonst – ist ja en vogue Prickelwasser als Rosé zu trinken), einem Chardonnay von Chat Sauvage 2011 und einer Flasche Müller-Thurgau 2011 Parfüm der Erde. Eine spannende Runde, wie mir noch am späteren Abend auf facebook zugerufen wurde.
Der Müller-Thurgau gilt ja als nicht ganz so fein, aber Frau H. und ich sind der Meinung ein gut ausgebauter Müller-Thurgau ist ein toller Begleiter zu frischen Fischgerichten. Wenn der 2011 bei uns ausgetrunken wurde, dann wird er hier natürlich noch gewürdigt.
Auch der Chardonnay aus dem Rheingauer Weingut Chat Sauvage ist noch geschlossen und wartet auf die Entfaltung seines an Burgunder erinnernden Bouquets (wie er umschrieben wurde).
Das warme Aprilwetter lud zu einer Grillung ein, ein guter Anlass den deutschen Pinot Noir zu öffenen und einem Test zu unterziehen. Die mit 34 € nicht gerade günstige Flasche sollte das Grillvergnügen unterstützen, was ein guter Pinot Noir aus meiner Sicht auch gut kann.
Rechtzeitig geöffnet und dekantiert, dann auf schöne 15 Grad gekühlt, so sollte der deutsche Pinot den Grillabend krönen.
Von einer Krönung konnte allerdings keine Rede sein, der Wein floss in einem mir viel zu sehr an Rost erinnerden Ton in mein Glas. An der Nase nichts was ich mit einem kraftigen Pinot Noir in Einklang bringen würde. Der von Experten mit 89 Punkten bewerte „Kalkstein“ fiel bei uns komplett durch. Der Wein hatte keine Kraft, keine Eleganz und selbst einfach nur die Wuchtigkeit eines Rotweins fehlte diesem Wein komplett. Leichte Säuerlichkeit im Abgang, keine Finesse. Ein Wein den ich an diesem Abend gerne mit einem möglichst großen Kaliber erlegt hätte. Er endete bei uns als Kochwein, was mir in der Preislage auch etwas weh tat.
Am darauffolgenden Tag sollte der Raumland Sekt nun seinen Mann stehen, über 24 Stunden gut gekühlt kam er in die Sektgläser. Die Enttäuschung des Pinot vom Kalkstein noch im Kopf schauten wir kritisch auf die „Blubberblasen“ und die Farbe. Beides 1a, dann die Probe auf der dürstenden Zunge und wir schmeckten beide einen harmonischen und nicht zu „fetten“ Sekt. Prickelnde 12% Alkohol mit fruchtigen Farben machen diesen Sekt zu einem wunderschönen Begleiter an einem sonnigen Nachmittag oder einem Abend mit Freunden.
Mit der Beratung bei Frankfurt/Wein sind wir zufrieden gewesen, die Lage an der Wittelsbacher ist für Autofahrer natürlich immer kritisch, wenn sich kein Parkplatz findet. Das Weingeschäft ist freundlich und stilsicher eingerichtet. Schwierig ist für mich, dass der offene Wein dann nicht in ausreichenden Mengen zu Kauf verfügbar gewesen ist. Der Pinot Noir Reinfall ist eher meinem Wunsch etwas „grosses, rotes, deutsches“ zu kaufen geschuldet, denn der Beratung.
Wir haben noch zwei Weine aus dem Einkauf bei Frankfurt/Wein nicht getrunken, dies holen wir nach und ich werde berichten.
Erwähnen möchte ich noch, dass es immer Donnerstags einen Charityabend gibt, hier zitiere ich einfach das Journal Frankfurt:
Eine schöne Möglichkeit, den Weinhandel und sein Sortiment kennenzulernen, sind die Charity-Abende: Jeden Donnerstag zwischen 18 und 21 Uhr wird beim Meet & Greet ein kleine Auswahl von feinen Weinen geöffnet. Die Weine und Snacks können Wein-Interessierte kostenfrei genießen und sich in aller Ruhe darüber austauschen. In einer großen Flasche kann jeder einen freiwilligen Beitrag einwerfen, der schließlich einem karitativen Projekt zu Gute kommt.
Bisher getestet: Weinhandlung Lenau.
Angaben zu Frankfurt/Wein:
Wittelsbacherallee 153,
60385 Frankfurt am Main,
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag
12:00 – 20:00 Uhr,
Samstag 10:00 – 18:00 Uhr
Telefon 069 40 35 30 86
Parkplatzmöglichkeit:
Einfahrt Saalburgstraße 18
Garagenparkplatz Nr. 7
Rückseite des Weinladens.
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