Fast hätte ich es überlesen, aber dann stolperte ich in meiner Facebook-Timeline (wo sonst) über einen Artikel aus dem Journal Frankfurt. In diesem Artikel geht es um einen Artikel in der englischsprachigen Ausgabe der Huffington Post. Dort hat eine Journalisten mit dem Namen Caroline Morse (@CarolineMorse1) Frankfurt mit Hollywood, Gibraltar, den Niagarafällen und noch einigen anderen Orten auf der Welt verglichen. Im ersten Moment eine Aufzählung von Orten die einen fast etwas stolz machen können. Frankfurt ist so toll wie die Niagarafälle – Klasse! Aber, dem ist nicht so, denn Frau Morse hat den Artikel in dem unser kleines Mainhatten mit Hollywood in einem Atemzug genannt wird nicht mit der Headline „Die zehn geilsten Orte auf der Welt“ betitelt, sondern mit „10 Most Disappointing Destinations in the World“. Was so viel bedeute wie, die zehn Orte auf der Welt um die jeder Reisende am besten einen Bogen machen sollte.
Gut! Frankfurt sieht sich gerne als den Nabel der Welt und darf es auch neuerdings während der Blockupy-Tage ein ganz klein wenig sein, aber ansonsten ist Frankfurt natürlich nicht die totale Ausgeburt des Travelwahnsinns. Dennoch ist unser Frankfurt sicherlich keiner der zehn langweiligsten Ort der Welt. Frankfurt und Frankfurter sind es gewohnt falsch verstanden zu werden. 2012 hatte ein niederländscher Journalist für den britischen Guardian unsere Stadt falsch interpretiert. So muss es auch Frau Morse ergangen sein. Die junge Dame lebt laut eigenr Vita in der knisternden amerikanischen Metropole Bosten. Boston ist eine Stadt die durchaus vergleichbar mit Frankfurt ist. Eine Stadt mit ca. 600.000 Einwohner (wir haben lt. Wikipedia ungefähr 70.000 Einwohner mehr), einem Finanzdistrikt, einer guten Uni (dieses Harvard-Ding) und einen Fluß gibt es dort auch. Selbst die Durchschnittstemperaturen von Boston und Frankfurt liegen nicht so weit auseinander.
Was hat die Dame also dazu gebracht Frankfurt als einen einzigen langweiligen Finanzdistrikt zu bezeichen? Vielleicht ist es die Verzweiflung darüber in einer der wenigen spannenden Städte der USA gelandet zu sein. Nach dem sie in ihrem Leben in London, Galway, Limerick, und Manhattan gelebt hat, ist sie in Boston gelandet.
Aus meiner Sicht ist Frau Morse evtl. noch nie in Frankfurt gewesen, zumindest sind alle Bilder in ihrem Artikel von istock oder Wiki und nicht aus eigener Quelle. Sie sollte Frankfurt einmal besuchen, ein paar Tage und Nächte hier verbringen, einen Ausflug in den Rheingau machen, den Feldberg besteigen, einen Äppler trinken, einen Döner essen, auf dem Main auf und ab fahren, am Mainufer grillen und unser Museumsufer erkunden. Ich bin mir sicher, dann wird sie nicht enttäuscht sein, und wenn doch, dann kann sie ja weiter nach Gibraltar fahren.
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