Es gibt eine Menge Themen über die Blogs geschrieben werden. Reisen, Sex, Koks und Friendensdemos, Mode aka Fashion und Lifestyle sind große Themen in der Welt der Bloggerinnen und Blogger, ganz abgesehen von Essen, Trinken und Katzenbildern. Politik treibt viele Menschen zum ins Netz reinschreiben und der Versuch die wunderbare Welt des Marketing zu erklären.
Politik und Marketing sind eher weniger Spaßthemen, Essen und Wein machen deutlich mehr Spaß, Katzenbilder sind super, aber Reise, Mode und Lifestyle sind echte Hypethemen. Schöne Bilder, Schöne Menschen und meist auch schöne Blogs. Ein guter Grund für mich mal in das Thema Mode reinzuschnuppern. Ich will jetzt bestimmt kein Fashionblogger werden, dazu hätte ich auch gar nicht die Zeit, aber die Neugier bringt mich doch immer mal wieder über den eigenen Blogrand hinaus zu sehen und dabei finden sich eben ganz schöne Sachen.
Vor einiger Zeit hatte ich in einem Blogbeitrag Frankfurt als das „Luxuscallgirl unter den deutschen Städten„, weil ich der Meinung bin, dass in Mainhatten eine ganze Menge gut angezogener Leute rumlaufen. Es ist also fast ein Jahr her, dass ich mich auf das Fashionterrain begeben habe.
In der Zwischenzeit habe ich über das Thema Mode eine ganze Menge dazugelernt. Früher trug mein Vater Fliege und Anzug, er erfüllte damit einen bestimmten Dresscode in seinem Beruf. Wobei die Fliege schon eine leichte Tendenz zu dem andeutete, was heute unter „Eigeninszenierung“ in der Mode verstanden wird. Bankangestellte, Anwälte & höhere Beamte trugen Anzug und Krawatte, dies gehörte sich so. In manchen Banken gab es sogar eine Kleiderordnung, die besagte vor allem was die weiblichen Angestellten zu tragen hatten. Die Fliege meines Vaters gehörte zu seinem modischen Statement in den siebziger und achtziger Jahren, die normale Krawatte erschien ihm offenbar zu sehr Mainstream. Ein gutes Indiz dafür, dass es nicht der Gesamtauftritt sein muss, sondern ein Accessoire ausreichen kann, um einen modischen Akzent zu setzen.
In unserem Büro wird in der letzten Zeit häufiger Einstecktuch getragen, ein ebenfalls sehr ausdrucksstarkes Element, denn es erlaubt es seinem Träger ein Ausrufezeichen zu setzen, zum dunkelblauen Anzug ein farbiges Einstecktuch ist mehr als ein Farbklecks!
Die Fliege meines Vaters und das Einstecktuch haben für mich den selben Ort als Quelle. Mein Vater trug seine Fliegen durch seine häufigen Aufenthalte in London, das Einstecktuch fand seinen Einzug in unsere Büroräume durch einen Kollegen der ebenfalls öfter in die Hauptstadt des ehemaligen Empire weilt(e). Was Paris und Mailand für die Damenwelt ist, scheint mir London für die Herrenmode zu sein. Einer Frage der ich noch einmal nachgehen werde.
Zurück zu den Accessoires am Herren. Krawatte, Fliege und Einstecktuch spukten mir im Kopf herum, als ich in der Welt der Blogger eine Frankfurter Fashionbloggerin kennenlernte. Xenia schreibt in ihrem Blog über Mode und dies gleich in drei Sprachen. Sie schreibt unter http://lifeandfashionexplorer.blogspot.de/ ihre modische Gedanken in ihrer russischen Muttersprache und dazu in deutsch und englisch.
Wenn es also um Mode geht, dachte ich mir, dann frage ich doch Xenia mal nach ihrer Sicht der Dinge zu Frankfurt als modische Stadt und was sie an modischen Accessoires an Männern schätzt.
Xenia, Du bist Frankfurter Fashionbloggerin. Vor einer ganzen Weile habe ich Frankfurt mal als Luxuscallgirl unter den deutschen Städten bezeichnet, weil hier die Dichte der gut gekleideten Menschen doch deutlich höher ist, als in anderen Städten. Siehst du das auch so?
Nicht wirklich. Meiner Meinung nach sieht man in München zum Beispiel viel mehr Luxus und viel mehr gut gekleidete Menschen als in Frankfurt. Frankfurt ist die Stadt der Anzüge. Keine andere Stadt in Deutschland wie Frankfurt beheimatet so viele Banker und Rechtsanwälte. Deswegen sieht man auf den ersten Blick so viele gut gekleidete Menschen, besonderes in der Mittagspause!
Teilweise sind es ja Kleinigkeiten die einen gut angezogenen Mann zu einem sehr gut angezogenen Mann machen. Das Einstecktuch scheint mir dabei eine immer wichtigere Rolle zu spielen, zumindest drängt es sich aktuell ziemlich in den Vordergrund. Siehst du es ähnlich?
Oh, ja! Da hast du absolut Recht. Das sind in der Tat die Kleinigkeiten, die einen gut angezogenen zu einem sehr gut angezogenen Mann machen: der Gürtel, die Tasche, das Armbanduhr, das Einstecktuch – die Accessoires also. Dabei ist das Einstecktuch ein Accessoire, das viele Männer unterschätzen. Das Einstecktuch bietet die Möglichkeit den Look zu individualisieren und zu vervollständigen. Das Einstecktuch muss man nicht unbedingt mit einem Anzug oder einer Krawatte tragen, es funktioniert fabelhaft auch ohne. Mit einem sportlichen Sakko sieht es sogar sexy aus!
Farben sind auch ein Thema in der Männermode, Einstecktücher und Socken nur in klassischen Farben sind out, Farbe ist in. Im letzten Meeting konnte ich orange, gelb und gemustertes blau an den Füßen meiner Kollegen ausmachen. Ist es wichtig sich durch farbliche Komponenten abzuheben? Wie wirkt die orangefarbene Socke zum dunklen Zwirn auf Frauen und Modebloggerinen?
Farbe ist gut. Seit Monaten denke ich darüber nach, dass unseren Männern der Mut zur Farbe fehlt. Dunkelblau, schwarz und braun daraus besteht die Farbpalette der männlichen Garderobe. Die mutigsten Männer tragen unter anderem rot oder grün. Dennoch ist es auf jeden Fall zu bedenken, dass die Garderobe sehr oft aus den beruflichen Gründen zurückhaltend ist. Ich mag es zu bezweifeln, dass ein Rechtsanwalt im Büro orange Socken trägt… .In der Freizeit darf es aber auch bei einem Rechtsanwalt bunt sein.
Wenn ich einen Mann sehe, der Mut zur Farbe hat und orangene Socken trägt, die auch zum ganzen Outfit passen, ist der Tag für mich gelungen. Ich lächele in mich hinein und denke – wir Fashionbloggers machen etwas richtig und sprechen den Menschen den Mut zu, offline experimentierfreudiger zu sein!
Krawatte oder Fliege. Mein Vater trug nahezu jeden Tag im Büro Fliege, mit Krawatte kenne ich ihn gar nicht, Mir stehen Fliegen (Binder) nicht so, finde ich. Passt die Fliege zum Businessoutfit, oder hat sie etwas von einem verrückten Professor?
Die Fliege bedeutet für mich, dass der Träger ein selbstbewusster Intellektueller ist, der keine Angst hat, im Leben gegen den Mainstream zu laufen. Und ja – Fliege passt und wird auch zum Businessoutfit getragen. Allerdings muss man mit der Fliege sehr vorsichtig umgehen. Wenn sie nicht typgerecht ausgesucht ist und nicht zur Person oder zum Gesicht passt, kann man ziemlich schnell zu einem Ober werden und das möchte ja keiner. In so einem Fall greift man lieber zur Krawatte. Und was den Ruf von einem verrückten Professor angeht – ich kannte einen Universitätsprofessor und er hat in der Tat die Fliege sehr gerne getragen. Er war und ist sehr nett und keinesfalls verrückt.
(Frankfurter) Männer habt modischen Mut!
Aus Xenias Antworten, für die ich mich ganz herzlich bei ihr bedanken möchte, kann die Männerwelt ablesen, dass es nicht nur um den passenden Anzug oder das modische Sakko geht, sondern auch die Kleinigkeiten dazu beitragen, dass Männermode Spaß machen kann. Sowohl dem Träger, als auch den Betrachterinnen. Nun ist mir die Fliege meines Vaters noch mehr Ansporn einen Blick auf die Kleinigkeiten zu werfen.
Mit modischem Mut wird Frankfurt vielleicht bunter und noch besser angezogen als es es München, offenbar, schon ist. Gute Modegeschäfte gibt es in Frankfurt ja wirklich genug.Es reicht ja, wenn die Bayern im Fußball ganz oben dabei sind.
2 Comments
Aloha,
wir haben deinen Beitrag auf unserer
Facebookseite „blogARTig“ verlinkt. Solltest du etwas dagegen haben, bitte laut schreien.
Liebste Grüße
blogARTig
Ich kann Ihrem Blogpost nur beipflichten – gerade in der Männer Modewelt gibt es einiges zu lernen. Toll finde ich, dass heutzutage Krawatten und Tücher abgestimmt im Büro getragen werden. Das beweist so viel Stil und Modesicherheit! Denn gerade Firmenkrawatten vereinheitlichen den Business Look immens – deshalb ist es super, wenn man Krawatten Tücher kombiniert, um aus der Masse hervor zu stechen!