Erst dachte ich die Bambi-Verleihung würde irgendwie lustig werden, denn mit der Verleihung des Kultur-Bambi an Hape Kerkeling hatte die Jury schon einen gewissen Witz bewiesen. Harald Schmidt bestach mit einer wunderbaren Gesangseinlage für die er als Grundlage das „Danke-Lied“ aus Jugendgottesdiensten verwendete. Ein bißchen der Gesellschaft im Saal den Spiegel vorhalten, ganz funktioniert hatte das nicht, denn dazu ist es zu flapsig gewesen, aber immerhin!
Der Tiefpunkt des Abend wurde allerdings mit der Verleihung des Courage-Bambis an Tom Cruise erreicht. Nicht nur das ich es nicht fassen kann wie sich Frank Schirrmacher als Laudator für einen bekennenden Scientologen hergeben konnte.
Schirrmacher redete von dem Mut dem deutschen Widerstand international ein Gesicht zu geben, dies sei einen Bambi wert.
Tom Cruise mag sicherlich nicht nur die finanziellen Aspekte der Verfilmung der Vorgänge des 20. Juli 1944 als Ziel gehabt haben, aber sicherlich haben diese eine wesentliche Rolle gespielt. Dies hat für mich nichts mit Mut zu tun, sondern mit ganz nüchternen Geschäftsinteressen, was auch exakt zu den Zielen der Scientologysekte gehört.
Heiner Lauterbach hat es glücklicherweise auf den Punkt gebracht: „Einen Film zu drehen, dafür 50 Millionen Dollar zu bekommen – ich finde, da gibt es Mutigeres.“
Hollywood-Schauspieler wie Cruise seien auch nicht besser als Schauspieler in Deutschland: „Außer dass sie viel mehr Geld bekommen, machen sie dieselbe Leistung wie wir auch“ Quelle: N-TV
No Comments