Der Buch-Branchendienst Langendorfs-Dienst berichtet heute über eine nette marktwirtschaftliche Anekdote rund um den kleinen Zauberer, obwohl so klein ist der jetzt ja nicht mehr.
Der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart musste für seinen britischen Ableger Asda eine peinliche Niederlage einstecken: Die Supermarktkette hatte Anfang der Woche dem Bloomsbury-Verlag Preistreiberei beim neuesten Harry Potter vorgeworfen, der mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 17,99 Pfund ausgeliefert wird. Einzig Asda sorge sich um finanziell weniger potente Leser hieß es, und biete deshalb das Buch deutlich reduziert an.
Was als Reklamegag gedacht war, kam denkbar schlecht an: Der Verlag ließ den Vorwurf nicht auf sich sitzen. Bloomsbury stornierte flugs die Bestellung von 500.000 Exemplaren, erklärte Asda zur Harry-Potter-freien-Zone, stellte eine alte Rechnung in Höhe von 40,000 Pfund sofort fällig und leitete Schritte zur Klage wegen übler Nachrede an.
Angesichts der massiven Reaktion knickte Asda jetzt ein: Die Rechnung wurde bezahlt, der Vorwurf der Preistreiberei abgemildert und die Bestellung wiederholt, und Bloomsbury liefert gnädig aus.
Ja, so kann es gehen.
Werbung:
No Comments